Donnerstag, 17. Mai 2018

Projekt-Risikomanagement „intuitiv“ und erfahrungsbasiert


Wir machen das schon ewig. Das mit dem Risikomanagement. In Projekten aller Art. Üblicherweise planen wir Risiken ein, indem wir uns Sicherheiten schaffen. Wir „rechnen“ mit Risiken. / We take risks into accout. Wir „berücksichtigen“ Risiken. / We consider risks. Wie machen wir das:

  • Einen Risikoaufschlag auf die Kosten:
z. B.: Eine finanzielle Reserve von 10 % der Kosten für „Unvorhergesehenes“, dass wir doch vorhersehen.
  • Einen Risikoaufschlag auf die Zeit:
z. B.: Eine zeitliche Reserve von 15 % der Zeit für „Unvorhergesehenes“, dass wir doch vorhersehen.
  • Einen Risikoaufschlag auf die Qualität (... was auch immer das ist ...) :
z. B.: Ein „wertigeres“ Material um „auf der sicheren Seite“ zu sein, um „Sicherheit“ zu schaffen.

Alle diese Aufschläge, ob Qualität, ob Zeit, ob Kosten, sind natürlich wiederum nichts anderes als Kosten.

Dieses „Unvorhergesehene“ liegt zeitlich in der Zukunft und ist kausal ungewiss. Das sind die zwei charakteristischen Merkmale von Risiko. Es ist damit virtuell. Wir stellen dem virtuellen Ungewissen, dem Risiko, etwas real Gewisses, eine Sicherheit (eine Rückstellung an Kosten, Zeit, Qualität) entgegen. Wobei die interessante Frage die ist, ob eine Rückstellung real ist. Wir wägen Ungewisses und Gewisses ab. Wir messen damit Risiko.

Wie gesagt, das Alles ist nicht neu, sondern gängige und bewährte Praxis. Es ist nach wie vor State-of-the-Art.

Mittwoch, 16. Mai 2018

Zum Lebenszyklus von Immobilien (Gebäude, Anlagen, ...)




I. Circle of Life: Die Quadratur des Kreises ...

... ist ein Modell. Spielen wir mit einem Modell oder arbeiten wir in der Wirklichkeit?

Den Kreis in vier Quadraten teilen:

(1)        Planung
(2)        Konstruktion
(3)        Nutzung
(4)        De-Konstruktion

Wir haben diese Vorstellung des idealen Kreislaufs als Leitgedanke für viele unserer Entscheidungen und Handlungen. Wir sind angetan, von Finanz-, Material- und Energiebilanzen, die den gesamten Lebenszyklus umfassen. Dieses ideale Modell hilft uns, die reale Wirklichkeit zu verstehen. Wir sagen nicht, dass die reale Wirklichkeit diesem idealen Modell entsprechen soll.

Die (1) Planung einer Immobilie oder einer Anlage besteht nicht nur aus der Fixierung von Eigenschaften, deren Merkmale und Ausprägungen zum Termin der erfolgten (2) Konstruktion für eine kommerzielle Nutzung realisiert sind, sondern auch aus einem Szenario der finalen (4)De-Konstruktion nach einer (3) Nutzung. Diesem Gedanken wird selten konsequent gefolgt.

Ansätze dieses Gedankens sind Kreislaufwirtschafts-Konzepte und Re-Cycling-Ansätze als Rückführung des Materiellen in Re-Sourcen oder in die Natur (was auch immer die Natur ist ...) sind teilheitlich, nicht ganzheitlich.

II. Round and round and round: Der fraktale Kreis im Kreis ...

... ist die Wirklichkeit. Arbeiten wir in der Wirklichkeit und können wir die Kreise steuern?

Zwischen (2) Konstruktion und (4) De-Konstruktion erfolgen oft nicht nur die geplante Erst-Nutzung, sondern auch mehr oder weniger geplante Zweit- und Dritt-Nutzungen und so weiter. Nicht alle dieser (3) Nutzungen konnten und können mit der Erst-Planung der Erst-Konstruktion berücksichtigt werden. Die Ungewissheit der zukünftigen Entwicklung steht dem entgegen. Die Ungewissheit in Verbindung mit Gefahren für die Immobilie führt zu Risiken, welche der unbedingten Erreichung von Zielen entgegenstehen. Zweit- und Drittplanungen und zugehörige Um-Konstruktionen sind erforderlich. Das sich ändernde technische, geschäftliche, regulatorische und soziale Umfeld macht langfristige und nachhaltige (1) Planung ungewiss.

Im Bereich von Immobilien gibt es einige ikonische Beispiele für neue und andere Zweit- oder Dritt-Nutzungen: Schloss Neuschwanstein, Musée d’Orsay, Tropical Islands ...
Im Bereich von Anlagen als „Technologie-Transfer“ irgendwohin weiterverkaufen: Kind of big ticket ebay ...

III. Der reale Irrlauf: Den Kreis nicht vollziehen / voll ziehen ...

... ist leider verständlicherweise lang und weilig geworden. Wenn es beim Hin und Her zwischen (1) Planung und (2) Konstruktion und (2) Konstruktion und (2) Planung bleibt und die (3) Nutzung in weiter Ferne liegt und die (4) De-Konstruktion eine Option nach der Methode des gordischen Knotens ist.