Samstag, 19. Mai 2012

25 Jahre ISO 9001

Vor 25 Jahren tauchte die erste Version dieser Norm für das Management von Qualität auf. Die Idee war, generische Merkmale des Managements von Unternehmen, die "gute Qualität" schaffen, als Anforderungen der Norm zu formulieren. Das war verbunden mit einem Verständnis einer "relativen Qualität" bezogen auf eine individuelle Festlegung des Unternehmens, was seine Qualität ist. Es ging und es geht nicht um dieses mythische Qualitätsverständnis eines "Made in Germany" oder "Made in Japan", genau so wenig wie um eine mythische 90 prozentige oder 99 prozentige oder 99,9 prozentige Kundenzufriedenheit als gemessene Reaktion auf die Qualität. Im Kern geht es darum, dass ein Unternehmen sich der Qualität seiner Produkte und seiner selbst bewusst ist und dafür etwas systematisches tut. Die ISO 9001 ist dafür was getan werden kann nicht mehr und nicht weniger als ein standardisiertes Angebot in Form einer Norm für das Management.

Der Kunden des ISO 9001 zertifizierten Supermarkts, der 1,25 l eines koffein-, zucker- und CO2-haltigen Getränks für 99 Cent erwirbt, hat von diesem Qualitätsmanagement eben so wenig Ahnung, wie der Käufer eines gebrauchten Turbodiesels mit TÜV und mit Qualitätsgarantie. Selbst der Einkäufer eines Konzerns sieht das Zertifikat des Zulieferers eher als formale denn als inhaltliche Qualifikation zur Lieferfähigkeit.

Älter als Qualitätsmanagement ist Risikomanagement. Anlagen von Werten auf Wagnis von Personen gab es bei den Fuggern und wahrscheinlich bereits viel früher seit mit der ungewissen Entwicklung der Zukunft ein spekulativer Umgang gepflegt wurde.

Die Normierung des Risikomanagements auf der Ebene der ISO fand für das generische und allgemeine Risikomanagement erst vor 2,5 Jahren mit der ISO 31000 statt. Spezifische Normierungen (Risikomanagement für Projekte und Produkte) gibt es auf dieser Ebene seit mehr als 10 Jahren.

Die Normen 9001 und ISO 31000 finden "aus sich heraus" nicht leicht zu einer Integration. Erst Risiko und Qualität auf Werte zu beziehen und der Verantwortung der Unternehmensleitung zu unterstellen, schafft ein einfaches Konzept für die Integration und bringt zusammen, was zusammen gehört: "Es ist ein Risiko, Qualität nicht zu managen.(Mit oder ohne Normen!)"