Montag, 11. Februar 2019

Des-Integriertes Risikomanagement der ISO Normen zu Management / Managementsystemen


Des-Integriertes Risikomanagement ... des-aströs !!!

Was ist los mit dem ISO Risikomanagement?

Die Norm DIN ISO 31000:2018 „Risikomanagement - Leitlinien“ ist ein trauriges Kapitel, genauer ist traurige sieben Kapitel. Formal stellt die Norm keine Anforderung („muss“) an Risikomanagementsysteme, sondern gibt Leitlinien („sollte“) Risikomanagement. Von ISO Managementsystem keine Spur, beschreibt sie zwar (als Leitlinie ???) einen Risikomanagementprozess, welcher aber nicht ISO-typisch einer Regelung nach dem PDCA Konzept unterliegt. Daher kann sie auch nicht als Norm für ein Risikomanagementsystem in eine Norm für Wertemanagementsysteme (z. B. DIN EN ISO 9001:2015) integriert werden. Anforderungen sind etwas völlig anderes als Leitlinien.

Die Norm DIN ISO 9001:2015 „Qualitätsmanagementsysteme - Anforderungen“ enthält von Hause aus ein Integriertes Risikomanagement, welches aber kein vollständiges ISO Managementsystem ist sondern nur ein Fragment eines solchen. Das ist damit belegt, dass die Norm ISO 9001:2015 nicht in allen Kapiteln 5 bis 10 Anforderungen an den Umgang mit oder die Behandlung von Risiken (und Chancen) stellt, was gleichbedeutend ist, dass dieses Fragment eines Risikomanagementsystems nicht dem geregelten Prozess nach dem PDCA Paradigma der ISO folgt.

Die Normen DIN ISO 31000:2018 und DIN EN ISO 9001:2015 sind nicht auf gleicher Augenhöhe. Beide Normen zusammen beschreiben kein Integriertes, sondern ein Des-Integriertes Risikomanagement.

Was kann getan werden?

(i)     Die Norm DIN ISO 9001:2015 mit ein paar wenigen zusätzlichen Anforderungen an den Umgang mit Risiken (und Chancen) aufrüsten, sodass Risikomanagement ein vollständig integriertes vollständiges Risikomanagementsystem wird. Aber nur für den Themenbereich „Qualität“. Der erweiterte Normtext ist dann formal keine ISO Norm mehr. Er enthält aber den Text und die Struktur der Norm DIN ISO 9001:2015.
(ii)    Die Norm DIN ISO 31000:2018 aufrüsten und umbauen zu einer Norm mit Anforderungen an Risikomanagementsysteme. Der Themenbereich kann dann frei gewählt werden. Der erweiterte Normtext ist dann formal keine ISO Norm mehr. Er stammt lediglich vom Text der Norm DIN ISO 31000:2018 ab.
(iii)  Die Anforderungen der Norm DIN ISO 31000:2018 in die Norm DIN ISO 9001:2015 aufnehmen. Damit werden Anforderungen (Managementsystem: ISO 9001) um Leitlinien (Management: ISO 31000) erweitert. Das ist keine saubere Integration, sondern eine unsaubere Erweiterung.

Ein Quick-Fix der ISO ist nicht verfügbar.


SONY analog (ICF AIR 7) gegen SAMSUNG digital (Galaxy) - nein doch kein Vergleich

Wer keinen Erfolg hat, hat was falsch gemacht, so das vernichtende Urteil aus der post-Perspektive.

Natürlich geht es hier nicht um einen Gerätevergleich eines "hardware based receivers", dem SONY AIR-7 von 1985 / ein hardware-defined radio-receiver - Made in Japan - mit einem "smartphone", einen GALAXY irgendwas von 2019 / ein software defined radio-transceiver - Made in Vietnam -. Es geht um "30 years after". Und um den Wandel von analog zu digital.

Es geht um das Thema "Risiken und Chancen des analog-digital Wandels" der letzten 20 bis 30 Jahre. Darüber erschien im Jahr 2008 das Buch von Sea-Jin Chang mit dem Titel "SONY vs. SAMSUNG - The inside Story of the Electronics Giants' Battle for Global Supremacy". Der Autor arbeitet die verschiedenen Strategien für den Umgang mit dem Digitalen auf. SONY hatte durchaus den Wandel von analog zu digital bei den Consumer Devices vollzogen (vom analogen SONY Walkman zum digitalen SONY Discman mit weiteren Evolutionsstufen) und doch war 2008 SAMSUNG bereits der Gewinner. Und 2018 nach 10 Jahren "smartphone" ist SAMSUNG erneut und damit wiederholt der Gewinner.

Bild des Blog-Autors vom genannten Buch

Zeit für ein Loblied auf eine der SONY Ikonen mobiler Radioempfänger. Der inzwischen über 30 Jahre alte Empfänger SONY AIR 7 lag vermutlich 30 Jahre in einem Schuhkarton in irgend einer Kommode. Er sieht aus wie neu. Nach der Verjüngung zweier gealterter Potentiometer tut er das was er soll; wahrscheinlich wie am ersten Tag. Er empfängt, oder heißt es jetzt "er streamt", aber nicht "on demand". Er markiert das Endstadium einer Entwicklung im Analogen, welches noch immer interessiert und fasziniert. An dem Gerät ist nur die Frequenzanzeige digital. Es gibt 9 Speicherplätze für Frequenzen, natürlich analog. Es gibt keine Software (kein Betriebssystem, keine Applikation), keine Upgrades oder Updates, keine USB-Buchse, kein Zugang zum Inter-Netz, dafür Zugang zum Rundfunk- / Radio-Netz in den Frequenzbereichen Lang-, Mittel-, Ultrakurzwelle sowie und in High Frequency Bändern im Anschluß an UKW. Die beste Antenne für die hohen Frequenzen / kurzen Wellen ist und bleibt der primitive Teleskopstab. Der Empfang beschränkt sich auf AM und FM modulierte analoge Ausstrahlungen mit dem charakteristischen vintage Rauschen, wenn der oder das Squelch nicht voll greift. Digital modulierte / codierte Signale sind und bleiben verborgen. Es gibt keine Viren, keine IP-Adresse und damit Anonymität. Es gibt kein Menue, sondern elektro-mechanische Tasten und Knöpfe. Das Gerät ist passiv und strahlungsmässig ziemlich still, von den einschlägigen Zwischenfrequenzen, die ein wenig ausstrahlen, abgesehen. Es gab es auch mit FTZ-Nummer mit Betriebszulassung in Deutschland. Und es gab das damals legendäre SONY Design, das fortentwickelt wurde und in einigen Modellen des analogen SONY Walkman (etwa ab 1980) für Bandkassetten und des digitalen SONY Discman (etwa ab 1985) für Compact Discs zu finden war. Das originale Netzteil hat die gefühlte Größe einer Ladestation für e-Autos. "It's not magic, it's a SONY."


Bild des Blog-Autors von einem SONY AIR 7
Mit herzlichen Dank an Uwe Herrmann für die technischen Hinweise und für die nachhaltige Revision des SONY AIR 7.