Nun wird ein globales Autorenteam, wie die Macher der internationalen Norm ISO 31000, wohl nie einen der renommierten Literaturpreise bekommen ...
Andererseits habe ich in diesem Blog schon mehrfach auf die Probleme von uneindeutiger Semantik und unscharfer Übersetzung hingewiesen. Das (englische) Clause 4 Framework und das entsprechende (deutsche) Kapitel 4 Rahmen bringen im Titel die Begriffe (englisch) Framework und (deutsch) Rahmen in die Diskussion. Framework, bzw. Rahmen weden im (englischen) Clause 2 Terms and Definitions und im (deutschen) Kapitel 2 Begriffe langatmig und umständlich definiert, so dass ich auf die Wiedergabe der Definition verzichten will. Man kann Framework als Rahmen übersetzen oder als Rahmenbedingungen interpretieren. Anstelle von (englisch) Framework und (deutsch) Rahmen rücken in der praktischen Anwendung der Norm die ganz konkreten Sachverhalte Risikomanagementpolitik und Risikomanagementsystem in einander ergänzendem Verständnis in den Vordergrund. In der Logik folgt dann (englisch) Clause 5 Process und (deutsch) Kapitel 5 Prozess der Risikomanagementprozess. Der Normtext verwendet den Begriff Risikomanagementsystem explizit nie, sehr wohl aber den Begriff Risikomanagementpolitik.
Ich würde Risikopolitik gegenüber Risikomanagementpolitik den Vorzug geben. Das wäre brauchbar, denn wir reden von Unternehmenspolitik und von Qualitätspolitik, sowie von Managementsystem, Qualitätsmanagementsystem und Risikomanagementsystem.
Die deutschen Übersetzungen orientieren sich an dem Entwurf E DIN ISO 31000:2011 vom Januar 2011.