Donnerstag, 9. Februar 2017

Risikomanagement in der IATF 16949

Die IATF 16949:2016(D) „Anforderungen an Qualitätsmanagementsysteme für die Serien- und Ersatzteilproduktion in der Automobilindustrie“ ist gemäß ihres Vorworts kein eigenständiger Standard, sondern eine Ergänzung des Standards DIN EN ISO 9001:2015 und ist nur in Verbindung mit diesem zu nutzen. Das bedeutet, dass alle Anforderungen und alle Ausführungen zur „Behandlung“ von und zum „Umgang“ mit Risiken und Chancen des Standards DIN EN ISO 9001:2015 mit dem Standard IATT 16949:2016 (D) mit gelten.

Die IATF 16949:2016(D) bringt darüberhinaus eigene „verschärfte“ Anforderungen und Ausführungen zu Risiken mit. Einige ausgewählte Schlüsselstellen dieser Ergänzung sind die folgenden:

Nach 6.1.2.1 muss eine Risikoanalyse gemacht und dokumentiert werden.

Nach 6.1.2.3 muss die Organisation im Rahmen der Notfallpläne für die Infrastruktur (Prozesse und Einrichtungen) interne und externe Risiken ermitteln und bewerten.

Nach 7.1.3.1 muss bei der Infrastrukturplanung Risikoidentifizierung und Risikominderung angewandt werden.

Nach 7.3.1 muss Bewusstsein für Risiken, die mit nichtkonformen Produkten verbunden sind, entwickelt werden.

Nach 8.3.3.3 muss die Organisation „besondere Merkmale“ (sh. Normkapitel 3 Begriffe) auch aus Risikoanalysen ermitteln.

Nach 8.5.1.1 muss die Organisation in bestimmten Fällen den Produktlenkungsplan (PLP) in der Folge von Risikoanalysen überarbeiten.

Nach 9.2.2.3 muss die Organisation bei Prozessaudits Risikoanalysen berücksichtigen.

Nach 9.3.2.1 müssen Managementbewertungen Risikoanalysen (wie FMEA) für Feldausfälle enthalten.

Die IATF 16949:2016(D) bringt zusätzlich zur ISO 9001:2015 konkrete Anforderungen zum Fehlermanagement (ein Bereich, der in der 9001:2015 gegenüber der 9001:2008 zurückgefahren wurde). Dieses Fehlermanagement setzt einen Schwerpunkt auf das Produkt und Produktsicherheit. Dieser Schwerpunkt charakterisiert die Erweiterung des Qualitätsmanagements in der Perspektive Risikomanagement.