Montag, 11. Februar 2019

SONY analog (ICF AIR 7) gegen SAMSUNG digital (Galaxy) - nein doch kein Vergleich

Wer keinen Erfolg hat, hat was falsch gemacht, so das vernichtende Urteil aus der post-Perspektive.

Natürlich geht es hier nicht um einen Gerätevergleich eines "hardware based receivers", dem SONY AIR-7 von 1985 / ein hardware-defined radio-receiver - Made in Japan - mit einem "smartphone", einen GALAXY irgendwas von 2019 / ein software defined radio-transceiver - Made in Vietnam -. Es geht um "30 years after". Und um den Wandel von analog zu digital.

Es geht um das Thema "Risiken und Chancen des analog-digital Wandels" der letzten 20 bis 30 Jahre. Darüber erschien im Jahr 2008 das Buch von Sea-Jin Chang mit dem Titel "SONY vs. SAMSUNG - The inside Story of the Electronics Giants' Battle for Global Supremacy". Der Autor arbeitet die verschiedenen Strategien für den Umgang mit dem Digitalen auf. SONY hatte durchaus den Wandel von analog zu digital bei den Consumer Devices vollzogen (vom analogen SONY Walkman zum digitalen SONY Discman mit weiteren Evolutionsstufen) und doch war 2008 SAMSUNG bereits der Gewinner. Und 2018 nach 10 Jahren "smartphone" ist SAMSUNG erneut und damit wiederholt der Gewinner.

Bild des Blog-Autors vom genannten Buch

Zeit für ein Loblied auf eine der SONY Ikonen mobiler Radioempfänger. Der inzwischen über 30 Jahre alte Empfänger SONY AIR 7 lag vermutlich 30 Jahre in einem Schuhkarton in irgend einer Kommode. Er sieht aus wie neu. Nach der Verjüngung zweier gealterter Potentiometer tut er das was er soll; wahrscheinlich wie am ersten Tag. Er empfängt, oder heißt es jetzt "er streamt", aber nicht "on demand". Er markiert das Endstadium einer Entwicklung im Analogen, welches noch immer interessiert und fasziniert. An dem Gerät ist nur die Frequenzanzeige digital. Es gibt 9 Speicherplätze für Frequenzen, natürlich analog. Es gibt keine Software (kein Betriebssystem, keine Applikation), keine Upgrades oder Updates, keine USB-Buchse, kein Zugang zum Inter-Netz, dafür Zugang zum Rundfunk- / Radio-Netz in den Frequenzbereichen Lang-, Mittel-, Ultrakurzwelle sowie und in High Frequency Bändern im Anschluß an UKW. Die beste Antenne für die hohen Frequenzen / kurzen Wellen ist und bleibt der primitive Teleskopstab. Der Empfang beschränkt sich auf AM und FM modulierte analoge Ausstrahlungen mit dem charakteristischen vintage Rauschen, wenn der oder das Squelch nicht voll greift. Digital modulierte / codierte Signale sind und bleiben verborgen. Es gibt keine Viren, keine IP-Adresse und damit Anonymität. Es gibt kein Menue, sondern elektro-mechanische Tasten und Knöpfe. Das Gerät ist passiv und strahlungsmässig ziemlich still, von den einschlägigen Zwischenfrequenzen, die ein wenig ausstrahlen, abgesehen. Es gab es auch mit FTZ-Nummer mit Betriebszulassung in Deutschland. Und es gab das damals legendäre SONY Design, das fortentwickelt wurde und in einigen Modellen des analogen SONY Walkman (etwa ab 1980) für Bandkassetten und des digitalen SONY Discman (etwa ab 1985) für Compact Discs zu finden war. Das originale Netzteil hat die gefühlte Größe einer Ladestation für e-Autos. "It's not magic, it's a SONY."


Bild des Blog-Autors von einem SONY AIR 7
Mit herzlichen Dank an Uwe Herrmann für die technischen Hinweise und für die nachhaltige Revision des SONY AIR 7.